Was ist eine Pandemie genau und was sind die Chancen und Gefahren einer solchen. Hier gibt es die wichtigsten Informationen in voller Länge.
Das Wichtigste zuerst, ich bin kein Experte und würde es nie behaupten. Dieser Bericht ist aus persönlichen Erfahrungen, harten Fakten und Angaben diverser Institutionen zusammen- gestellt. Ich will versuchen aufzuzeigen, welche Gefahren und Chancen eine Pandemie haben kann. Ja kann, Möglichkeitsform. Denn in der jetzigen Situation gibt es keine zuverlässige Wahrsager-Methoden. Was heute noch gültig ist, ist morgen schon wieder nicht mehr massgebend.
Aber jetzt zuerst die Fakten. Was ist eine Pandemie? Per Definition ist eine Pandemie eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer (Infektions-)Krankheit beim Menschen. Im Unterschied zur Epidemie ist eine Pandemie örtlich nicht beschränkt, es kann aber auch bei Pandemien Gebiete geben, die nicht von der Krankheit betroffen werden. Diese wurde im Fall des COVID-19 Virus durch die WHO ausgerufen.
Was heisst das aber nun genau? Die Einstufung der WHO sollte bei den Regierungen gewisse Reaktionen und Beschlüsse auslösen. Es gibt keine einheitliche Regelung, da jedes Land mehr oder weniger souverän ist. Die WHO selber hat keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungen der Länder und Regierungen. Sie kann nur Empfehlungen abgeben und Ihre eigenen Informationen weitergeben damit die Länder Ihre Massnahmen ergreifen kann.
Und hier liegen meiner Meinung nach schon die ersten Gefahren und Chancen. Die von der WHO abgegebenen Empfehlungen und Informationen werden von allen unterschiedlich gedeutet und interpretiert. Somit gibt es kein einheitliches und abgesprochenes Handeln der Regierungen und Institutionen. Hier wird auch eine Chance vertan, den Virus schon zu Beginn richtig anzugehen. Ein weiterer Punkt ist auch, dass durch die verschiedene Interpretation der Fakten, sogenannte Fake News und Verschwörungstheorien entstehen und somit Ängste und Sorgen geschürt werden.
Das bringt mich zu einem weiteren Punkt, Informationen. In der heutigen Zeit, können Informationen überall und zu jederzeit abgerufen werden, sei es über Newsportale, staatliche Medienstellen und Private. Jeder kann alles ins Netz stellen und seine Meinung und Informationen kundtun. Und ja, ich gehöre auch dazu. Ich würde mich schon ein bisschen als Nachrichten Junkie bezeichnen, aber ich versuche die Berichte, Schlagzeilen und Kommentare analytisch zu betrachten und einzuschätzen. In einer Pandemie wie dieser, wo es nichts anderes als den Virus in den Nachrichten niederschlägt, gibt es viele Fake News. Manche sind gezielt andere werden aus Mangel an Informationen oder unseriöser Recherche erstellt. Hier liegt definitiv eine grosse Gefahr mit verheerenden Folgen, die vielfältig auftreten können Von zivilen Unruhen bis zu Putschen wäre alles möglich. Eine Chance ist aber auch, dass die Leute die Informationen kritischer betrachten, mehr hinterfragen und sich mit der Materie auseinander setzten werden, und sich nicht nur auf Boulevardpresse abstützen bei Ihrer Meinungsbildung.
Aber wie kam es überhaupt so weit? Wie konnte sicher der Virus so schnell auf den verschiedenen Kontinenten ausbreiten. In einem Wort zusammengefasst, Globalisierung. Ein Segen und ein Fluch zu gleich. Unser Wunsch alles und immer zur Verfügung zu haben und zu kaufen führte dazu, dass sich die Globalisierung in den letzten Jahrzenten extrem zugenommen hat. Nicht nur der Güterverkehr, sondern auch der Personenverkehr. Mit dem nötigen Kleingeld ist es möglich, praktisch zu jeder Zeit an fast jeden Ort der Welt zu reisen. Ob dies nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Aber jeder sollte sich selbst fragen, ob er nun wirklich zweimal im Jahr ans andere Ende der Welt verreisen muss oder ob er im Supermarkt unbedingt den Zugang zu exotischen Früchten braucht? Hier liegen aber für mich die grössten Chancen. Die Regierungen und Wirtschaftsexperten sollten sich überlegen, ob es sinnvoll ist, die Produktionen in günstigere Länder zu verlegen oder ob es nicht doch sinnvoller wäre die Wirtschaft mit den richtigen Anreizen und Regelungen im Land zu behalten. Aber dies nun weiter auszuführen würde mehre Bücher ausfüllen, und das Cobras Aktuell ist (noch) nicht so gross. Die Wirtschaft ist aber nicht allein dafür verantwortlich. Hierzu müssten wir ein radikales Umdenken in der Gesellschaft herbeiführen und das könnte nun eine Chance sein, unser Konsumverhalten in Sachen Güter und Reisen zu überdenken. Da will ich aber nicht Moralapostel spielen, das machen schon andere.
Die Natur und Umwelt hat auf jeden Fall eine Verschnaufpause, ein kurzes Timeout, aber eben nur ein kurzes. Jedoch hat es mich persönlich gefreut, dass die Tiere wieder zurückgekommen sind in gewissen Teilen der Länder, oder wir der Tiere wieder bewusst werden um uns herum. Ob das so bleiben wird bezweifle ich stark. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Im Allgemeinen bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken in der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik stattfindet und zwar in Richtung Umwelt, Gesundheit und Work-Live Balance. Dies würde allen zum Vorteil gereichen. Ich für meinen Teil habe die etwas entschleunigte Zeit genossen, auch wenn das sportliche definitiv zu kurz kam. Ich hoffe das trotz COVID-19 bald wieder im sportlichen etwas Normalität, ob Alte oder Neue werden wir sehen, zurückkehrt.
Und damit komme ich zum letzten Punkt in diesem Bericht. Ich wurde gefragt, was sind die Chancen und Gefahren für die Sportart Unihockey. Nun ehrlich gesagt, eine für mich schwierige Frage. Durch den Lockdown und die Entschleunigung wäre jetzt eine Chance für den Verband geplant Reformen, Regeln und Projekte zu überdenken oder voran zu treiben. Ich sehe aber mehr Gefahren für den Sport. Durch die Lockerung entsteht bei mir ein gewisser Frust. Die grossen Vereine in den Topligen dürfen spielen und trainieren, jedoch die Amateure müssen müssen sich mit der 5-Personenregel und den geschlossenen Turnhallen herumschlagen. Erschwerend kommt dazu, dass sich die Kantone nicht alle auf einen Nenner einigen, was gemeinsame Bestimmungen betrifft. Aber die grösste Gefahr in meinen Augen könnte sein, dass die Lust am Spielen vergeht, aufgrund der Bestimmungen oder die Angst vor dem Virus unserer Sportart nicht zuträglich ist. So könnte es zu Abwanderungen in andere Sportarten kommen. In Einzelkämpfer Sportarten ohne Körperkontakt. Das wäre das Worst Case Szenario, der Supergau.
Daher hoffe ich, dass die Solidarität und Zusammenhalt im Verein und Verband bestehen bleibt und die Sportart gestärkt aus der Krise gehen wird. Das sich auch neue Ideen der Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Verband etablieren werden und die Freude am Sport nachhaltig bleibt.
Autor: Sven Kaderli
Dieser Artikel ist in der Ausgabe 7 des Vereinsheftes Cobras Aktuell erschienen.